Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein für den Umgang mit Sterben und Tod zu schaffen.
von der Ambulanten Pflege bis hin zum Palliativdienst
Oft werden von uns Menschen jahrelang in ihrer Häuslichkeit gepflegt. Natürlich baut sich in dieser Zeit auch ein Vertrauensverhältnis auf. In den letzten Tagen ist es meist so, dass aus Unsicherheit und Angst die Sterbenden in ein Krankenhaus oder ein Pflegeheim gebracht werden, weil die optimale Versorgung zu Hause nicht ohne Hilfe möglich ist. Die Angehörigen, aber auch die Sterbenden wissen oftmals nicht, wie sie mit dieser Ausnahmesituation umgehen sollen. Wir Pflegekräfte wünschen uns, mit dem Sterbenden zusammen einen guten Abschluss zu finden. Unsere Intention ist es, den Menschen, die sich uns anvertrauen, alles zu ermöglichen, damit jeder die Chance bekommt in seiner gewohnten Umgebung, dem Zuhause, in dem sie sich wohl fühlen, ihre letzte Lebenszeit in Würde und Sicherheit verbringen zu können.
Unsere Patienten äußern auch immer wieder den Wunsch in ihren letzten Tagen und Stunden ihnen vertraute Menschen zur Seite zu haben, die einfühlsam und zugewandt mit der nötigen Zeit da sind.
Dies ist jetzt durch unser Projekt, in dem auch ehrenamtliche Mitarbeiter eingebunden sind, möglich geworden. Wir bekommen auch immer wieder zurückgemeldet, wie dankbar die Familien sind, wenn sie in dieser schwierigen und wichtigen Zeit im Leben für ihre/n Familienangehörigen da sein konnten.
Grundsätze der Palliativmedizin (C. Saunders, 1977)
- Behandlung des Patienten in der Umgebung seiner Wahl (ambulant, stationär, zu Hause, Pflegeheim, etc.)
- Beachtung der physischen, psychischen, sozialen und seelsorgerlichen Bedürfnisse von Patient, Angehörigen und Behandlungsteam
- „high person low technology“
- Individuelle Behandlung jedes Patienten im multidisziplinären Team rund um die Uhr
- Offenheit und Wahrhaftigkeit als Grundlage des Vertrauensverhältnisses unter allen Beteiligten
- Symptomkontrolle (Schmerzen und andere Symptome) durch den Spezialisten (intensive medizinische Betreuung)
- Fachliche Pflege durch speziell geschulte Pflegekräfte
- Integration von Ehrenamtlichen
- Zentrale Koordination des Teams
- Kontinuierliche Betreuung (24-Stunden-Bereitschaft) des Patienten und seiner Angehörigen bis zum Tod bzw. in der Trauerzeit
- Bejahung des Lebens.
- Akzeptanz von Sterben und Tod als Teil des Lebens.
- Der Tod wird weder beschleunigt noch hinausgezögert.
- Aktive Sterbehilfe wird strikt abgelehnt
- Forschung, Dokumentation und Auswertung der Behandlungsergebnisse
Wie wir arbeiten
Jeder Mensch ist einzigartig, auch im Erleben seiner Erkrankung und drückt dies in individuellen Bedürfnissen aus. Die Würde eines jeden Menschen und seine Einzigartigkeit werden im Leben und über den Tod hinaus geachtet, seine Selbstbestimmtheit wird respektiert und unterstützt.
Wir wissen und akzeptieren, dass menschliches Leben begrenzt ist und auch wir keinem sterbenden Menschen die Angst vor dem Tod nehmen können. Das Sterben soll weder künstlich verlängert noch gezielt verkürzt werden. Sie erfahren durch uns Unterstützung und Begleitung im Prozess des Abschiednehmens und in der Trauer. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die ganzheitliche Betrachtung des Menschen, dem wir mit Respekt und Aufrichtigkeit begegnen, unabhängig von seinem Glauben, Alter, Nationalität, Weltanschauung oder sozialem Status. Wir wollen mit unserer Arbeit die Lebensqualität des Sterbenden erhalten und verbessern. Wir wollen Sterben als Teil des Lebens bewusst machen und Leben im Sterben ermöglichen.
Wir arbeiten gemeinsam als Team von Pflegekräften, Ärzten, geschulten ehrenamtlichen Mitarbeitern und anderen Berufsgruppen.
Wir unterstützen alte und schwer kranke Menschen mit begrenzter Lebenserwartung im pflegerischen, medizinischen und psychosozialen Bereich zu Hause. Unser Team arbeitet 24 Stunden. Wir unterstützen pflegende Angehörige mit Fachwissen in Palliativ Care (lindernde Pflege und Medizin) und begleiten sie im Prozess des Abschiednehmens. Aus Respekt vor dem Leben lehnen wir aktive Sterbehilfe ab. Wir sichern die Qualität der Palliativpflege und Palliativmedizin durch verbindliche Standards.
Die Hospizarbeit, die Betreuung und psychosoziale Begleitung soll dennoch möglichst an den individuellen Bedürfnissen orientiert sowie situationsbezogen flexibel erfolgen. Regelmäßige Teamgespräche und Supervisionen sind fester Bestandteil unserer Arbeit. Wir unterstützen uns gegenseitig, akzeptieren unsere Grenzen, unsere Stärken und auch Schwächen. Wir arbeiten und kommunizieren offen miteinander und nutzen auch psychologische Unterstützung.
Sterbende zu begleiten bedeutet für uns, Wahrhaftigkeit und Echtheit in der Begegnung und die Fähigkeit, menschliche Nähe und Zuwendung geben zu können sowie Selbstbestimmung und Individualität zu achten. Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein für den Umgang mit Sterben und Tod zu schaffen.
Finanzierung
Zum einen wird die palliative Versorgung über die Kranken- bzw. Pflegekasse finanziert, jedoch einen erheblichen Teil unserer Arbeit finanzieren wir durch Spenden. Der Träger unserer Dienste ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden sind deshalb nach den steuerrechtlichen Vorschriften absetzbar.
Wer die Arbeit des Palliativ- und Hospiz Care Teams unterstützen will, kann auf das
IBAN: DE77 6649 2700 0005 0757 69
spenden bei der Volksbank Kinzigtal eG.
Verwendungszweck: „Spende für das Palliativ- und Hospiz Care Team“
Spenden werden ausschließlich für dieses Projekt verwendet. Sie dienen der Verbesserung der ambulanten Patientenversorgung, mit dem Ziel einer 24 - Stunden Vollbetreuung, zur Finanzierung von laufenden Kosten sowie für die Fort- und Weiterbildung unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter.
Eine hauptamtliche Stelle für die Palliativ- und Hospizkoordination wird für 3 Jahre aus Mitteln der ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ gefördert.